World Stethoscope
Stevia ist eine sichere Option für Diabetiker, die auf ihre Kohlenhydratzufuhr achten müssen. Stevia ist von Natur aus kalorienfrei und hat keine Auswirkungen auf die Blutglukose.
Laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2012 leiden über 346 Millionen Menschen weltweit an Diabetes, und diese Zahl wird sich ohne Gegenmaßnahmen bis 2030 voraussichtlich verdoppeln.Die Krankheit ist für 4,6 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Die durchschnittliche Prävalenz von Diabetes liegt weltweit bei rund 10 %. Dabei ist zu beachten, dass die bevölkerungsreichsten Staaten der Welt zum Teil die höchsten Diabetesraten aufweisen. So ist die Prävalenz von Diabetes in Indien und China am höchsten und wird in diesen Ländern bis 2030 den Prognosen zufolge auf über 121 Millionen Diabetesfälle steigen. Diabetes gehört zudem zu den zehn häufigsten Ursachen für Behinderungen und kann zu Komplikationen wie Erblindung und Amputationen der unteren Extremitäten führen. Diese alarmierenden Zahlen sind der Grund, weshalb weltweit über 465 Milliarden Dollar für die Kontrolle von Diabetes ausgegeben werden.2Es wird geschätzt, dass etwa die Hälfte der Diabetesfälle nicht diagnostiziert wird und somit das Risiko für Komplikationen sowie deren Schweregrad steigen.  Trotz großer Fortschritte bei der Kontrolle und Behandlung bleibt Diabetes weiterhin eine der Hauptursachen für krankheitsbedingte Morbidität und kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erblindung und Nierenversagen führen.Typ-2-Diabetes macht fast 90 % aller Diabetesfälle aus.3 Typ-2-Diabetes (nicht insulinabhängiger Diabetes, früher auch Altersdiabetes genannt) zeichnet sich durch eine Insulinresistenz und einen relativen Insulinmangel aus.  Er bleibt oft viele Jahre lang unentdeckt und wird aufgrund der damit verbundenen Komplikationen oder über einen abnormalen Blut- oder Uringlukosetest häufig nur zufällig diagnostiziert.Einfache Änderungen in der Lebensweise können die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes nachweislich verhindern oder verzögern.  Ein wichtiger Faktor für die Diabetesprävention ist es, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten.  Um Diabetes vorzubeugen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO): 1) ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten; 2) körperlich aktiv zu sein und sich an den meisten Tagen regelmäßig mindestens 30 Minuten bei mittlerer Intensität zu bewegen; 3) sich gesund zu ernähren und zwischen drei und fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen; 4) den Konsum von Zucker und gesättigten Fetten zu reduzieren und 5) Tabakkonsum zu vermeiden, da Rauchen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.4

Stevia—eine süße Lösung für Diabetiker

Stevia ist eine Süßungsoption natürlicher Herkunft für Erwachsene und Kinder mit Diabetes, um Süßes zu genießen und gleichzeitig ihre Aufnahme von Kohlenhydraten zu kontrollieren.5 Stevia ist von Natur aus kalorienfrei und hat keine Auswirkungen auf die Blutglukose, so dass es helfen kann, süße Kalorien durch süße Kohlenhydratkalorien in der Ernährung von Erwachsenen und Kindern mit Diabetes zu ersetzen. Zuweilen wird Stevia mit anderen natürlichen Süßungsmitteln wie Zucker oder in kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln und Getränken verwendet. Deshalb ist es immer wichtig, auf die Nährwertangaben zu achten.Stevia bietet sich nicht nur für Diabetes-Patienten als hervorragende Alternative an, sondern auch für alle anderen Menschen, die ihre Kalorienzufuhr reduzieren wollen, ohne dabei auf die „Süße des Lebens“ verzichten zu müssen.  Stevia ist weltweit in tausenden von Lebensmitteln und Getränken enthalten, unter anderem in Tees, Softdrinks, Säften, Joghurt, Sojamilch, Backwaren, Müsli, Salatdressings, Konfekt und als Tafelsüße.
REFERENCES

1. Diabetes-Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://www.who.int/diabetes/en/ – online aufgerufen im Oktober 2012

2. Allgemeiner Statusbericht der WHO zu nicht übertragbaren Krankheiten 2012, Kapitel 1 – Last: Mortalität, Morbidität und Risikofaktoren, online aufgerufen im Oktober 2012 via http://www.who.int/nmh/publications/en/index.html

3. International Diabetes Federation, Diabetes-Typen: Typ 2 http://www.idf.org/types-diabetes online aufgerufen im Oktober 2012

4. WHO-Empfehlungen für die Prävention von Typ-2-Diabetes, http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs312/en/ – online aufgerufen im Oktober 2012

5. Wissenschaftliche Meinung zur Sicherheit von Steviolglykosiden für die vorgeschlagene Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff, Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, 14. April 2010 http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1537.htm – online aufgerufen im Oktober 2012

 

Praktische Ernährungshinweise für Diabetiker

Das GSI hat ein Interview mit Robyn Webb geführt, einer preisgekrönten Kochbuchautorin und Lehrerin mit umfangreicher Erfahrung in der Ernährung und Rezeptentwicklung für Diabetiker. Sie gibt ihre Erfahrung über Rezepte weiter, die speziell entwickelt wurden, um Zucker und Kohlenhydrate in unseren Lieblingsspeisen zu reduzieren.1. Dürfen Diabetiker Desserts essen?Webb: Ja. Ich habe für Diabetiker geeignete, dekadente Desserts, wie zum Beispiel Schokoladenpudding, Schokoladenkuchen und sogar Käsekuchen, entwickelt. Ich verwende Stevia in fast allen Dessertrezepten. Stevia kann auch für Soßen und andere Leckereien verwendet werden. Mein Apple Pan Dowdy, ein gebackenes Apfeldessert aus Keksen und Gewürzen, ist eines meiner Lieblingsrezepte. In meiner Mischung aus Keksen und Gewürzen verwende ich Stevia und spare damit 200 Kalorien oder mehr pro Portion ein.  Erfahren Sie im Video von Robyn Webb, wie man Apple Pan Dowdy zubereitet.2. Wie unterscheidet sich Stevia von anderen Süßungsmitteln, die für Diabetiker geeignet sind?Webb: Das Tolle an Stevia ist, dass Sie Ihren Verzehr von Zucker und Kohlenhydraten ganz natürlich reduzieren können. Diabetiker müssen ihre Kohlenhydrataufnahme insgesamt senken. Kalorienfreie, künstliche Süßstoffe waren in den meisten Supermärkten oft die einzige Zuckeralternative und dabei nur begrenzt einsetzbar. Ich habe herausgefunden, dass Stevia besser schmeckt und eine bessere Struktur zum Backen und Kochen hat als die meisten künstlichen Süßstoffe, so dass es für viele meiner Rezepte die beste Alternative zu Zucker darstellt.3. Wie sehen Ihre Erfahrungen mit Stevia und Ihren Kochkunden bisher aus?Webb: Heute möchten die Menschen wissen, woher ihr Essen kommt und wie es hergestellt wird. Ich sehe dies besonders bei Familien, die nach natürlicheren Optionen für die Ernährung ihrer Kinder suchen. Der Begriff „natürlich“ wird in der Lebensmittelindustrie oft überbeansprucht, doch die Menschen können die Pflanze sehen, aus der Stevia gewonnen wird, sie sehen, wie sie angebaut wird, woher sie stammt und wie sicher sie ist. Dies macht Stevia so interessant, auch wenn es für viele nicht wirklich ein neuer Inhaltsstoff ist.Neben seiner natürlichen Herkunft ist Stevias Beliebtheit einem erhöhten Bewusstsein für ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme und Krankheiten geschuldet. Diese stehen in gewisser Weise mit einer Kalorienkontrolle in Verbindung und die Menschen und Lebensmittelhersteller suchen nach Lösungen.4. Wie sollten Ihre Kunden Ihrer Empfehlung nach Stevia in einer gesunden Ernährung verwenden? Webb:  Wenn bei jemandem die Diagnose Diabetes gestellt wird, glaubt er, dass seine Ernährung von nun an komplett eingeschränkt werden muss. Die meisten müssen gar nicht vollständig auf Süßes verzichten – sich selbst etwas zu verwehren, muss nicht Teil der Diagnose sein. Ja, Sie müssen Süßigkeiten reduzieren, doch mit Alternativen wie Stevia können Sie weiterhin gesund genießen.Ich empfehle, zunächst mit Stevia gesüßte Lebensmittel und Getränke oder die Tafelsüße für Kaffee oder Tee auszuprobieren. Das Backen mit Stevia ist einfach, doch wie bei anderen alternativen Zutaten müssen Sie ein gutes Rezept haben, das diese alternativen Zutaten berücksichtigt. Stevia lässt sich auch gut mit Zucker vermischen. Ich verwende oft beides für Rezepte, um Zucker zu reduzieren, ohne ihn vollständig zu ersetzen.5. Wie entwickeln Sie gesunde Rezepte für Ihre Kochbücher und Kunden? Webb:  Zuallererst muss Essen gut schmecken. Ein erfolgreiches Rezept ist ein Rezept, das man gerne öfter zubereitet. Es muss gut aussehen und einfach sein. Ich erwäge auch die Kosten und aktuellen Lebensmitteltrends, so dass die Rezepte aus Restaurants oder Kochshows zu Hause zubereitet werden können.  Bei der Entwicklung gesunder Rezepte geht es nicht darum, Eiweiß oder eine Zutat zu ersetzen; es geht darum, natürliche Zutaten von guter Qualität miteinander zu kombinieren. Sie müssen nicht jede Kalorie oder jedes Kohlenhydrat einzeln zählen—die intelligente Verwendung von Zutaten ist das, was zählt.6. Was sind die dringlichsten Ernährungsfragen Ihrer Patienten und Kunden? Webb:  Die Menschen möchten immer mehr Informationen über Lebensmittel und Zutaten bekommen. Es gibt so viele Informationen, dass man sich leicht überfordert fühlt oder es einem schwer fällt, zu beurteilen, welchen Quellen man trauen kann. Stevia gibt es seit vielen Jahren, doch die Menschen benötigen glaubhafte Informationen über Stevia und darüber, wie es zur Unterstützung einer gesunden Ernährung verwendet werden kann.